Sicherlich gehört Mitaufsteiger Pforzheim als Tabellenletzter nicht gerade zum „Who’s Who“ der 3. Handballliga. Doch der hochverdiente 36:27-Sieg der Männer des VfL Waiblingen ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit für ein Team, das selbst seit vielen Wochen zwar immer wieder mit guten Leistungen aufwartete, die jedoch sehr lange nicht von Erfolg gekrönt waren.
Trainer Tim Baumgart standen am Samstag mit Alexej Prasolov und Maurice Götsch zwei wichtige zuletzt fehlende Spieler wieder zur Verfügung. Dagegen musste der in den letzten Spielen so erfolgreiche Martin Lübke verletzt passen.
Zäh ging es los, doch auf die Abwehr und Torhüter Sebastian Rica-Kovac war von Beginn an Verlass. So dauerte es nach den ersten beiden Waiblinger Treffern durch Evgeni Prasolov und Niklas Leukert fünf Minuten, ehe Pforzheim das erste Erfolgserlebnis vergönnt war. Nach zwei schönen Kreisanspielen erhöhte Maurice Götsch auf 4:1. Leukert zeigte sich sowohl vom Siebenmeterstrich als auch aus dem Feld als treffsicherer Schütze und erhöhte mit einem Doppelschlag auf 9:4. Auch Sascha Laurenz überzeugte erneut, nicht nur als wichtiger Abwehrspieler, sondern auch mit vier fulminanten Treffern in der Offensive.
Die TGS reagierte mit der ersten Auszeit und fand danach deutlich besser ins Spiel. Durch ihre beiden sichersten Schützen Roy James und Nicolas Herrmann verkürzten die Gäste auf 9:11. Der sehr gut aufgelegte Spielmacher Lukas Ader erzielte das wichtige 12:9. Waiblingen erhöhte danach den Vorsprung wieder auf vier Tore. Dieser Abstand hatte auch nach Toren von Jan Hellerich und des glänzend aufgelegten Alexej Prasolov noch Bestand. Wer nach dem 20:14 durch weitere Tore von Leukert und Götsch an einen ruhigen Handballabend gedacht hatte, wurde jedoch von den nun aufopferungsvoll kämpfenden Gästen etwas überrascht.
Durch eine Flut von Siebenmetern gelang es Pforzheim beim 23:24 den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch danach zeigten die Waiblinger, dass sie dieses Heimspiel unbedingt gewinnen wollten. Der in der Schlussviertelstunde eingewechselte Tobias Maurer sowie Alexej Prasolov mit seinen Treffern fünf und sechs beendeten alle Zweifel, wer dieses Spiel gewinnen würde.
Mit einem 6:1-Lauf zogen die Stauferstädter auf 31:25 davon, sieben Minuten vor dem Ende mehr als eine Vorentscheidung. Egal, was Pforzheim probierte, offene Deckung, siebter Feldspieler, alle Maßnahmen verpufften gegen die bis zum Abpfiff hochkonzentrierten Gastgeber. Der Vorsprung wuchs und wuchs und auch die letzten drei Treffer durch Maurer und Nils Eilers gehörten dem VfL.
Am Ende stand ein deutlicher 37:26-Heimsieg auf der Anzeigetafel, sicherlich zu hoch für den Spielverlauf aber auch in Anbetracht dessen, dass Waiblingen kein einziges Mal den Ausgleich hinnehmen musste, ein hochverdienter Erfolg.
Bei den drei letzten Saisonspielen geht es nun zuerst zu den beiden Derbys nach Oppenweiler und Horkheim, ehe sich der VfL Waiblingen mit einem Heimsieg am 25. Mai gegen die Bundesligareserve der HBW Balingen-Weilstetten aus der 3. Liga verabschieden möchte.
VfL Waiblingen: Seeger, Rica-Kovac, Götsch (4) , Leinhos (1), Ader (2), E. Prasolov (4), Laurenz (4), Leukert (7/3), Schmid, Hellerich (2), A. Prasolov (6), Maurer (4), Eilers (2).
Bericht: Frank Ader