HC Neuenbürg – VfL Waiblingen Handball 26:26 (13:8)

Mit dem Ausfall dreier Langzeitverletzter Stammspieler konnten sich die Waiblinger Tigers seit Wochen einstellen, doch eine sich nun auch noch massiv ausbreitende Krankheitswelle wirbelte sämtliche Matchpläne von Trainer Tim Baumgart gehörig durcheinander.

So begann der VfL das Spiel mit einer Aufstellung im Rückraum, die innerhalb der Trainingswoche weitgehend ausgefallen war und auch auf dem Feld zunächst blass blieb. Für Neuenbürg war es ein Einfaches, auf 4:1 davonzuziehen und es schien einem einfachen Heimsieg entgegenzustreben. Durch 2 Treffer von Sören Schmid verkürzten die Gäste auf 3:4. Bis zum 6:8 durch den inzwischen auf Rückraum Mitte spielenden Mark Leinhos blieb Waiblingen vor allem wegen seiner guten Abwehrarbeit zumindest einigermaßen im Spiel. Nur noch zwei eigene Treffer durch Paul Lewe und Hannes Schönemann bis zum Pausenpfiff waren letztendlich einfach zu wenig und die HC führte zur Pause verdient mit 13:8.

Nach dem schnellen 8:14 stand plötzlich ein neuer VfL auf dem Platz. Scheinbar sorgte das Adrenalin für ein Verdrängen der Krankheits-Symptome und einige Spieler wuchsen buchstäblich über sich hinaus. Vor allem Robin Stöhr mit seinem unbändigen Willen tankte sich immer wieder durch und sorgte mit seinem dritten Treffer für den 13:14 Anschluss innerhalb von nur 5 Spielminuten. Neuenbürg fing sich wieder und die Führung pendelte in den nächsten 10 Minuten zwischen zwei und drei Toren. Zwar gelang Holger Mayer der 19:20 Anschlusstreffer, doch erneut gelang es der HC mit 3 schnellen Treffern auf 23:19 davonzuziehen. Eine Waiblinger Auszeit zeigte Wirkung und die Tigers aktivierten für die letzten 10 Minuten ihre allerletzten Kräfte. 2 Treffer von Leinhos, ein 7-Meter vom sicheren Schützen Leo Gühne und Jan Hellerich sorgten für das 23:24. Trotzdem lag der VfL beim 23:25 immer noch mit 2 Toren in Rückstand, ehe Baumgart bei zweieinhalb Minuten Restspielzeit seine letzte Auszeit nahm und den siebten Feldspieler brachte. Ein weiterer 7-Meter Treffer von Gühne sowie eine weitere Parade von Yannick Seeger ermöglichte schließlich durch Paul Lewe das 25:25 – der erste Ausgleich seit Minute 6. Neuenbürg gelang die erneute Führung und dem VfL verblieben doch 20 Sekunden für den finalen Angriff. Nach Zuspiel von Lukas Ader verwertete Rechtsaußen Leinhos in der Schlusssekunde den kleinen Matchball zum umjubelten 26:26 Ausgleich. Der verdiente Lohn für eine weit überdurchschnittliche Willensleistung eines äußerst angeschlagenen Kaders.  

VfL Waiblingen: Seeger, Bölstler; Gühne 3/2, Westner 2, Leinhos 6, Mayer 2, Ader, Stöhr 3, Schönemann 1, Lewe 3, Lübke 1, Schmid 4, Hellerich 1, Maurer.

Bericht: Frank Ader

Foto: Heiko Pothoff / www.starkebilder.de