Tigers bringen sich selbst um den verdienten Lohn

VfL Waiblingen Handball – SG Leutershausen 25:31 (15:15)

Von Beginn an erspielte sich der VfL in jedem Angriff eine klare Torchance, doch zunächst mangelte es an der Abschlussqualität. Viele leicht verworfene Bälle führten zur 3:1-Führung der SG. Ein Doppelschlag von Jan Hellerich brachte das 4:4, doch weiterhin lief der VfL stetig einem Rückstand hinterher. Nach einem schönen Treffer vom guten Spielmacher Lukas Ader zum 6:7 zogen die Gäste gar auf 9:6 davon.

Erst nach einer Auszeit beim Stand von 7:10 schienen die Waiblinger Spieler ihr Zielwasser gefunden zu haben. Unterstützt vom prächtig haltenden Yannick Seeger machten sich die Gastgeber an die Aufholjagd. Zweimal Evgeni Prasolov, zweimal Maurice Götsch bedeutete das 13:13. Der Gästetrainer nahm nun seine Auszeit. Doch der VfL blieb zunächst im Flow, Nils Eilers und Sören Schmid erzielten die 15:13-Führung. 15:15 lautete schließlich der verdiente Halbzeitzwischenstand.

Die zweiten 30 Minuten starteten ausgeglichen. Nach dem 18:18 kippte das Pendel jedoch auf Seiten der Gastgeber. Als der bis dahin beste Gästeschütze Yessine Meddeb in der 40. Minute nach einem rüden Foul die Rote Karte sah, sprach das Momentum für den VfL. Alexej Prasolov verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 20:18, Sebastian Rica-Kovac parierte einen Siebenmeter und Sascha Laurenz erzielte die 21:18-Führung.

44 Minuten waren gespielt, als Gästetrainer Schmid beim Stand von 22:20 seine zweite Auszeit nahm. Kaum jemand in der Halle ahnte, mit welch durchschlagendem Erfolg. Bei Waiblingen häuften sich die technischen Fehler, gnadenlos ausgenutzt durch Leutershausener Konter. Und auch die Wurfversuche der VfL-Spieler zeugten von nun an von großer Harmlosigkeit.

Tim Baumgarts Auszeit beim 22:24 brachte auch keine Wende, erst nach zehn trefferlosen Minuten traf Laurenz zum 23:27. Die sieben Minuten vor dem Abpfiff noch mögliche Wende blieb jedoch aus. Der für den Rotsünder eingewechselte Luca Mastrocola und Kevin Bitz zerlegten die Waiblinger Defensive nach Belieben, trafen bei jedem ihrer Versuche und die SG zog auf 31:23 davon. Die beiden Treffer von Niklas Leukert in der Schlussminute führten zum 25:31-Endstand.

Wieder einmal vergaben die Waiblinger die große Möglichkeit, ein positives Ausrufezeichen in der dritten Liga zu setzen. Eine gute bis sehr gute Dreiviertelstunde reicht jedoch nicht aus, um etwas Zählbares auf der Habenseite verbuchen zu können. Vielleicht hilft das kommende spielfreie Wochenende, um danach beim Bundesliganachwuchsteam der Rhein-Neckar Löwen ein Erfolgserlebnis zu erreichen.

VfL Waiblingen: Seeger, Rica-Kovac, Götsch (2), Ader (2), E. Prasolov (4), Laurenz (3), Leukert (4), Lübke (1), Schmid (1), Hellerich (2), A. Prasolov (1/1), Maurer, Eilers (4/2).

Bericht: Frank Ader

“Foto: Heiko Potthoff” / www.starkebilder.de”