VfL Waiblingen Handball – VfL Pfullingen 34:35 (16:16)
Nuancen fehlten am Ende für das leistungsgerechte und hoch verdiente Unentschieden. Während Pfullingen seinen letzten freien Wurf zum 34:35 verwandelte scheiterte der VfL mit seinem ebenso freien letzten Wurf am Gästetorhüter und stand nach langem, aufopferungsvollem Kampf mit leeren Händen da. Erneut gab es nur Komplimente für eine tolle Aufholjagd, großen Kampfgeist, sehenswerte Tore, aber wieder einmal nichts Zählbares.
3. Spiel, 3. Fehlstart. Noch nicht einmal vier Minuten waren gespielt und Pfullingen führte mit 4:0. Die routinierten Gäste hatten offensichtlich die zwanzigminütige Verspätung des Anpfiffs wegen des fehlenden Schiedsrichtergespanns besser weggesteckt. Während die Tigers bei ihren Angriffsbemühungen kläglich scheiterten gelang den Gästen mit Leichtigkeit in jedem einzelnen Angriff ein Treffer. Einzig über den sehr starken Kreisläufer Jan Hellerich wirkten die Remstäler torgefährlich. Die ersten drei Treffer der Gastgeber gingen allesamt auf sein Konto, trotzdem stand es in der 11. Minute 3:8. Doch wie schon in den vergangenen beiden Spielen legte Waiblingen wie von Geisterhand den Schalter um, die Abwehr wirkte aggressiver, der Angriff durchschlagskräftiger – es folgte ein sensationeller 5:0 Lauf zum 8:8. Durch die deutliche Leistungssteigerung in der Abwehr gelangen den Tigers nun auch die leichten Gegenstoßtore, die so notwendig sind, um ein Spiel zu gewinnen. Nach einem Doppelschlag von Martin Lübke führte Waiblingen mit 10:9, die Halle stand Kopf. Auch Sascha Laurenz war in dieser Phase nicht zu halten und erhöhte in der 25. Minute sogar auf 14:12. In der 20. Minute sah Evgeni Prasolov zur Verwunderung der Zuschauer die rote Karte, doch auch davon ließ sich die Mannschaft nicht beeindrucken. Mit einem leistungsgerechten 16:16 Unentschieden ging es schließlich in die Kabinen.
Auch die zweite Hälfte begann zunächst sehr ausgeglichen. In der 37. Minute führten die Tigers 20:19, doch die Gäste fanden nun wieder besser ins Spiel. Aus dem Rückraum gelang ihnen fast gar nichts, aber die beiden achtfachen Torschützen Felix Zeiler im Eins gegen Eins und Kreisläufer Julian Mühlhäuser bekamen die Tigers einfach nicht in den Griff. Pfullingen ging immer wieder in Führung, doch Waiblingen gelang fast immer der Ausgleich. Neuzugang Tobias Maurer drehte nun so richtig auf, zeigte eindrucksvoll, über welches Potential er verfügt und erzielte sechs Tore in der zweiten Hälfte. Als die Gäste nach dem 28:28 drei Tore in Folge erzielten sprach acht Minuten vor Spielende nicht mehr viel für die Gastgeber. Maurer, der famos kämpfende Robin Stöhr und Niklas Leukert verkürzten auf 31:32. Zweieinhalb Minuten waren noch zu spielen, als Sascha Laurenz mit seinem vierten Treffer das 32:33 in das Netz hämmerte. Eine Minute später gelang Stöhr der viel umjubelte 33:33 Ausgleich. Pfullingen benötigte keine 20 Sekunden für die erneute Führung, genau so lange Tobias Maurer für das 34:34. 20 Sekunden, das letzte Team-Timeout der Gäste und nur wenige Sekunden später gelang dem kaum zu verteidigenden Mühlhäuser das 34:35. Waiblingen ließ nicht die Köpfe hängen, brachte den siebten Feldspieler und erspielte sich zwei Sekunden vor Abpfiff die freie Wurfmöglichkeit. Mark Leinhos scheiterte am Pfullinger Torhüter und die bittere Niederlage war besiegelt.
Nun gilt es, trotz des enttäuschenden Endergebnisses die erneut gute Leistung in den Vordergrund zu rücken und am kommenden Sonntag im nicht minder schweren Auswärtsspiel in Neuhausen den nächsten Anlauf auf die ersten Punkte zu starten.
Tigers: Seeger, Rica-Kovacs, Westner, Leinhos 2, Ader, Stöhr 3, E. Prasolov 1, Laurenz 4, Leukert 4/1, Lübke 3, Hellerich 8, A. Prasolov 3, Eilers
Bericht: Frank Ader