Handball BWOL Männer
Der Wahnsinn geht weiter…
Spannung bis zur Schlusssekunde: sowohl das Tigers-Spiel gegen Söflingen als auch der Aufstiegskampf in der BWOL war und ist an Spannung nicht mehr zu überbieten. Gerade einmal zwei Punkte trennen den Spitzenreiter von Platz 4, der VfL bleibt nach dem Unentschieden auf Aufstiegsplatz 2.
Das 1:0 von Jan Hellerich sollte für lange Zeit die letzte Waiblinger Führung bedeuten. Schnell ging Söflingen mit 3:1 in Führung, fand vor allem über ihre Rückraumschützen Aaron Mayer und Isiah Klein immer wieder den Weg ins Tor. Waiblingen musste alles in die Waagschale werfen, um Schadensbegrenzung zu betreiben und konnte somit den Rückstand auf maximal 3 Treffer minimieren. Erst nach dem 10:13 gehörten die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte den Tigers. Dem sicheren Siebenmeterschütze Axel Steffens, Lukas Baumgarten und Lukas Ader sowie Niklas Leukert von Linksaußen gelang tatsächlich noch vor der Pause der 14:14 Ausgleich – die gute gefüllte Halle stand Kopf.
Doch auch zu Beginn der zweiten Halbzeit liefen die Tigers sofort wieder einem Rückstand hinterher. Doch diesmal kam die Wende schneller. Der VfL war im Angriff kaum mehr aufzuhalten, erzielte beim 20:19 die erste Führung seit dem 1:0. Die TSG glich ständig aus, doch in der 52. Minute schien das Momentum endgültig auf die Waiblinger Seite auszupendeln. Steffens und Hellerich erhöhten auf 31:28, Söflingen nahm seine dritte und letzte Auszeit – und diese hatte einen durchschlagenden Erfolg. Gerade einmal 90 Sekunden später stand es 31:31, nach einem verworfenen Siebenmeter gingen die Gäste sogar in Führung. Alexej und Evgeni Prasolov gelang zweimal der Ausgleich, Trainer Tim Baumgart riskierte den 7. Feldspieler und Alexej Prasolov traf 57 Sekunden vor Abpfiff zur umjubelten 34:33 Führung. Doch keine drei Sekunden später fiel das 34:34 – Baumgart nahm nun seine letzte Auszeit und dem VfL verblieben noch 30 Sekunden zum finalen Siegtreffer. Bei angezeigtem Zeitspiel mit dem letztmöglichen Pass gelang Axel Steffens das 35:34. Doch immer noch waren 10 Sekunden zu spielen. Evgeni Prasolov versuchte vier Sekunden vor dem Ende das Stoppfoul gegen Söflingens Topschützen Mayer. 30 lange Sekunden beratschlagte sich das Schiedsrichtergespann und bewertete das Foul schließlich als grob unsportlich mit der Folge einer roten Karte und dem in den letzten 30 Sekunden automatischen Siebenmeterpfiff. Nach Ablauf der regulären Spielzeit verwandelte Lukas Bähr souverän zum 35:35 Endstand.
Nach diesem Thriller gegen die TSG Söflingen verteidigt der VfL Waiblingen aufgrund des besseren Direktvergleichs gegen den punktgleichen TV Plochingen Aufstiegsplatz 2 und darf sich nun in den verbleibenden Spielen keinen Ausrutscher mehr erlauben. Somit geht der Wahnsinn weiter, am kommenden Samstag beim TV Großsachsen und eine Woche später sonntags beim vorletzten Heimspiel gegen den TV Knielingen.
VfL Waiblingen: Seeger, Rica-Kovac; Westner 1, Leinhos 3/1, Ader 1, Stöhr 1, E. Prasolov 2, Laurenz 2, Leukert 2, Steffens 7/5, Baumgarten 3, Hellmann, Hellerich 4, A. Prasolov 6/1, Eilers 3.
Bericht: Frank Ader