TSB Schwäbisch Gmünd – VFL Waiblingen Handball   33:39 (15:17)

Herbstmeister – Tigers gewinnen in Gmünd und beenden die Hinrunde auf Platz 1

Hoch emotional und stark umkämpft von der ersten Minute an begann das letzte Hinrundenspiel der Waiblinger Tigers in Schwäbisch Gmünd. In der kleinen Straßdorfer Ausweichstätte sorgte ein großer Waiblinger Fanblock für eine grandiose Atmosphäre und die Mannschaft belohnte sich durch einen starken Auftritt mit der Herbstmeisterschaft.

Keine 90 Sekunden waren gespielt, da setzten die Schiedsrichter mit einer roten Karte gegen den Gmünder Topschützen Nicola Rascher ein Zeichen, welchem sie 60 Minuten lang hinterher hechelten und das zu vielen merkwürdigen Entscheidungen führte. Bereits in Minute 4 kassierte der VfL für 2 Allerweltsfouls Zeitstrafen, Handball wurde in den ersten Minuten kaum gespielt. Yannik Seeger hielt in dieser Anfangsphase grandios und nach 5 Minuten stand ein mageres 1:1 auf der Anzeigetafel. Nach 6 Minuten kamen die Waiblinger so richtig ins Rollen. Sascha Laurenz und Mark Leinhos sorgten mit dem 3:2 für die erste Führung der Gäste. Laurenz und Leinhos bestachen am Sonntag mit einer sensationellen Wurfquote. Laurenz traf aus den unmöglichsten Entfernungen und Leinhos beherrschte den rechten Flügel mit allen Facetten. Nach dem 3:6 Rückstand zückte der TSB die Auszeitkarte und übernahm danach das Spielgeschehen. Mit schnellem Tempospiel und vielen 1:1 Situationen drehte Gmünd das Spiel und ging nun selbst mit 9:7 in Führung. In Minute 17 folgte die rote Karte gegen Alexej Prasolov, die Frage nach dem Warum konnte kaum beantwortet werden. Dann lief der VfL bis zum 11:12 stets einem Rückstand hinterher ehe Trainer Tim Baumgart mit seiner Auszeit für die nächste Wende sorgte. Angetrieben vom starken Axel Steffens holte sich Waiblingen das Momentum zurück und nach 2 Treffern von Lukas Baumgarten führten die Tigers mit 17:13. Mit 17:15 ging es schließlich nach unglaublichen 50 Minuten Bruttospielzeit in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit fehlte nun auch der verletzte Evgeni Prasolov, was Trainer Baumgart zu völlig neuen Abwehrformationen zwang. Im Angriff spielten sich Steffens und der wieder einmal kaum aufzuhaltende Robin Stöhr in einen wahren Rausch und sorgten für das 24:20. Luis Westner kämpfte in der Abwehr bis zum Anschlag und darüber hinaus. Sebastian Rica-Kovac sorgte mit einigen Paraden für die notwendige Unterstützung. Was auch immer Schwäbisch Gmünd probierte, Waiblingen hatte die richtige Antwort in der nun sehr torreichen Begegnung. Nach dem 34:27 von Nils Eilers war 9 Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung gefallen. Die TSB gab sich nicht geschlagen, doch der Rückstand war zu groß und zudem traf Laurenz weiter nach Belieben. Lukas Ader, längst auch in der Abwehr eingesetzt, erzielte schließlich das finale 39:33. Kurz danach war Schluss, und die Tigers feierten ausgelassen den Sieg im mit einer Stunde und fünfzig Minuten sicherlich längsten Partie der Hinrunde.

Bereits am kommenden Samstag folgt das erste Rückrundenspiel in Weinsberg. Auch wenn der TSV mit 17:15 Punkten nur den 10. Tabellenplatz belegt sind die Waiblinger mehr als gewarnt. So verlor der VfL zuhause den Saisonauftakt mit 23:30. Die Unterländer sind seit Ende November ungeschlagen, haben zuhause erst ein Spiel verloren und setzten letzte Woche mit dem deutlichen 36:23 Sieg beim damaligen Tabellenführer Plochingen ein ganz großes Ausrufezeichen.             

VfL Waiblingen: Seeger, Rica-Kovac; Westner, Leinhos 9/1, Ader 1, Stöhr 6, E. Prasolov 2, Laurenz 8, Leukert 1, Steffens 7, Baumgarten 3, Hellerich, Hellmann, A. Prasolov 1, Eilers 1.

Frank Ader