Knappe Niederlage nach großer Abwehrschlacht
Kämpferisch und leidenschaftlich war es am obersten Limit, was die Tigers bei ihrem ersten Auswärtsspiel in Neuenbürg anzubieten hatten. Dass man am Ende trotz einer überragenden Leistung von Torhüter Sebastian Rica Kovac ohne Punkte nach Hause fahren musste lag alleine in der fehlenden Durchschlagskraft des Angriffs. Ohne Esprit und ohne Schusspower strahlte lediglich Robin Stöhr eine ständige Torgefahr aus, ansonsten kam aus dem Rückraum viel zu wenig.
Wie schon beim ersten Heimspiel startete der VfL hervorragend in die Partie. Nur ein einziger Treffer gelang den Gastgebern in den ersten 10 Spielminuten. Rica-Kovac sorgte persönlich für den ersten Waiblinger Treffer, Leukert und Stöhr erhöhten auf 3:1. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte die Gästeführung noch deutlich höher ausfallen müssen. Mit viel Härte brachte sich Neuenbürg zurück ins Spiel. Die teilweise sehr unfairen Aktionen gegen die Waiblinger Spieler wurden vom gut leitenden Schiedsrichtergespann Geiss/Schwarz zwar konsequent geahndet, doch die zahlreichen Überzahlminuten schenkten die Tigers geradezu her. Da der wichtigste Waiblinger Shooter Sascha Laurenz nach einem Schlag ins Gesicht kaum mehr einsatzbereit war fehlte es im VfL-Angriff komplett an Torgefährlichkeit. Der HC hatte den Tigers die Zähne gezogen. Allein Rica-Kovac war es zu verdanken, dass sich der Waiblinger Rückstand beim 9:13 nach 32 Minuten noch einigermaßen in Grenzen hielt. Wie verwandelt präsentierte sich der Angriff ab Minute 34. Dreimal konnten die Außen Leinhos und Leukert erfolgreich freigestoßen werden und im Rückraum zeigte Stöhr seine großen Qualitäten. So drehte Waiblingen das Spiel und führte nach Leukerts 7-Meter Treffer mit 17:16. Neuenbürg zeigte sich davon unbeeindruckt, erzielte in Minute 54 das 21:18 und schien der sichere Sieger zu sein. Trainer Tim Baumgart nahm seine zweite Auszeit und fand die richtige Ansprache. Nun ging dem HC die Ideen aus und Eilers und zweimal Stöhr trafen zum 21:21 Ausgleich. Neuenbürgs 22:21 fiel bereits 2 Minuten vor dem Ende, doch alle weiteren Angriffsbemühungen verpufften im Nichts, die Auswärtsniederlage war besiegelt.
Trotz den beiden Niederlagen zeigte der VfL, dass er in der BWOL mitspielen kann. Nun sollten im Freitagsderby gegen den TVB die ersten Punkte her.
VfL Waiblingen: Seeger, Rica-Kovac1; Westner, Kolotuschkin, Leinhos 4, Ader, Stöhr 5, E. Prasolov, Laurenz 1, Leukert 5/3, Baumgarten 2, Hellmann, A. Prasolov, Steffens 2/2, Eilers 1.
Frank Ader